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1327. Januar 7 - 13. o. O.

bin den acht tagen des obirstin tages.

Heinrich, Fürst zu Schlesien und Herr zu Wretslaw (Breslau) begnadet mit Rathe seiner Getreuen seine treuen Bürger von Breslau auf ihre Bitte damit, dass, falls ein Mädchen oder eine Frau mit Gewalt entführt werde und mit ihrem Entführer eine Ehe eingehe, dieselbe ihres Erbes verlustig gehen solle; dieses Erbes solle sich die Stadt unterwinden und dasselbe auch an Jener etwaige Kinder oder nächste Erben nicht vor dem Tode der Mutter ausautworten. Das Gleiche gilt für den Fall, dass ein Mädchen oder eine Frau one ire nestin und wiczegisten frunde rat einen Mann nimmt von iris selbis willin. Wer infolge eines ungeshicht (d. h. unabsichtlich) einen Todtschlag begeht, soll, auch wenn er sich mit den Verwandten des Erschlagenen abgefunden hat, aus der Stadt und dem Herzogthum verbannt sein.

Z.: des Herzogs Mannen Herr Nik. von Banz, Herr Jan von Borsnicz, Herr Hogir von Preticz (Prittwitz), Alb. von Pak, Herm. von Borsnicz, Gisko von der Weide, Herr Otto von Donin des Herzogs oberster Schreiber.


Aus dem Or., mit dem Siegel des Herzogs im Bresl. Stadtarch., abgedr. bei Korn, Bresl. Urkundenb. S. 109.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.